Die Städtische Wohnungsgesellschaft wurde als Gesellschaft mit beschränkter Haftung am 29. Juni 1991 gegründet. Sie ist die Rechtsnachfolgerin des Eigenbetriebs "Kommunale Wohnungsverwaltung" (KWV) der Stadt Eisenach. Sie errichtet, betreut, bewirtschaftet und verwaltet Bauten in allen Rechts- und Nutzungsformen. Gegenstand des Unternehmens ist gemäß Gesellschaftsvertrag die Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung. Die SWG kann außerdem alle im Bereich des Städtebaus, der Wohnungswirtschaft und der Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen. Die Gesellschaft kann ebenso wirtschaftliche, soziale und kulturelle Einrichtungen und Dienstleistungen bereitstellen.
Das 1150 erstmals urkundlich erwähnte Eisenach zählt zweifellos zu den traditionsreichsten Städten Thüringens. Es liegt im Nordwesten des Freistaates, am Zusammenfluss von Hörsel und Nesse unterhalb der berühmten Wartburg.
Hier residierten die Landgrafen von Hessen-Thüringen und wirkte die heilige Elisabeth. Hier fanden der mittelalterliche Sängerkrieg, das Wartburgfest 1817 und 1869 die Gründung der ersten Arbeiterpartei der Welt statt (SDAP - Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschland - Vorgängerpartei der SPD). In Eisenach lebte und wirkte lange die Familie Bach. Johann Sebastian Bach selbst wurde in Eisenach geboren. Martin Luther übersetzte auf der Wartburg das Neue Testament und schuf damit die Grundlage der neuhochdeutschen Sprache. Ernst Abbe, der Begründer der mathematischen Optik und deren industriellen Anwendung, welche zum heutigen Weltkonzern Carl Zeiss führte, wurde hier geboren. Telemann wirkte längere Zeit als Kantor und von Goethe sind zahlreiche Besuche dokumentarisch nachgewiesen.
Die Stadt gehörte bis 1918 zum Großherzogtum Sachsen-Eisenach und war 1898 die dritte deutsche Produktionsstätte für Automobile. Nach den Dixi-Pkws lief hier 1929 die erste Serienautomobilproduktion von BMW vom Band. Nach dem Krieg folgten der EMW (Eisenacher-Motoren-Werk) und der "Wartburg", immer noch das bekannteste Eisenacher Produkt.
Das Palais Bechtolsheim befindet sich in der Innenstadt von Eisenach am Jakobsplan 9 gegenüber der Statue des heiligen St. Georg. Hinter dem Palais erstreckt sich der Goethegarten mit Resten der Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert. Ursprünglich war das Palais der Wohnsitz des Vizekanzlers des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, es gilt als das älteste erhaltene klassizistische Gebäude der Stadt und wurde vermutlich in den späten 1780er Jahren unter Einbeziehung von Teilen eines barocken Vorgängerbaus errichtet. Im Jahr 1776 bezogen Freiherr Ludwig von Bechtolsheim und seine Frau Julie den Vorgängerbau des Palais. Sie bauten ihn wahrscheinlich um 1790 zum Kanzlerpalais aus. Unter Julie von Bechtolsheim entwickelte sich das Palais zu einem kulturellen Zentrum der Residenzstadt. Goethe und andere Schriftsteller der Aufklärung wie Martin Wieland und die Französin Madame de Stael waren hier Gäste. Später bewohnte die angesehene Industriellenfamilie von Eichel-Streiber lange Zeit das Palais, bevor die Stadt Eisenach das Gebäude ankaufte.
Das Palais Bechtolsheim wurde in der Zeit zwischen 1949 und 1973 als Stadt- und Kreisbibliothek "Volksbücherei der Wartburgstadt" genutzt.
Als Hauptzweck und größtes Geschäftsfeld versteht die SWG die Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung mit angemessenem und bezahlbarem Wohnraum. Die Aufgaben bestehen im Wesentlichen in der Verwaltung, der Instandhaltung und Sanierung des eigenen Wohnungsbestands. Der überwiegende Teil des Wohnungsbestands wurde bereits umfassend saniert. Die SWG verfolgt hier ein langfristiges Sanierungskonzept. In Zukunft wird ein verstärktes Augenmerk auf die Errichtung von Neubauten für barrierefreies Wohnen liegen, da in diesem Marktsegment auch langfristig von einem nennenswerten Zusatzbedarf ausgegangen wird.
Die SWG unterstützt die Stadt Eisenach bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen zur Unterbringung von Aus- und Übersiedlern sowie Asylbewerbern.
Weitere Betätigungsfelder sind:
Um nach dem verheerenden Krieg, der der Stadt noch in den letzten Kriegsmonaten schwere Bombenangriffe gebracht hatte, die Probleme der Zerstörung und der Wohnungsnot lindern zu können, gründete die Stadt 1945 die "Kommunalen Wirtschaftsunternehmen" (KWU). Doch die verordnete Zentralisierung der Wirtschaft entzog auch der Stadt Eisenach Stück für Stück ihre Entscheidungsfreiheit in wirtschaftlichen Belangen. 1958 ging der Wohnungsbestand an den VEB KWV (Volkseigener Betrieb Kommunale Wohnungsverwaltung) über, der, wie alle volkseigenen Betriebe, einer zentraler Leitung und Mittelzuweisung unterlag. Trotz großer Neubauprogramme und vereinzelter Altbausanierung konnte der Bestand oft nur notdürftig unterhalten werden.
Die allgemeine Wende 1989/ 1990 brachte für Bürger und Unternehmen erhebliche Veränderungen. Davon war auch die Wohnungswirtschaft betroffen. Die DDR hatte ihr großes Ziel, das Wohnungsproblem zu lösen, verfehlt. Die fehlenden wirtschaftlichen Kapazitäten und die gesetzlich niedrigen Mieten hatten tiefe Spuren hinterlassen. Die meisten Gebäude, unabhängig von ihren Besitzverhältnissen, ob kommunal oder privat, befanden sich in einem schlechten Zustand. Selbst relativ neue Bauten besaßen nur selten einen modernen Wohnkomfort. Somit war der Wunsch vieler Menschen, welche sich von den neuen gesellschaftlichen Verhältnissen auch bessere Wohnverhältnisse versprachen, nur verständlich.
Um den marktwirtschaftlichen Erfordernissen zu entsprechen, beschloss die Stadtverwaltung im Juni 1991, den ehemaligen VEB Kommunale Wohnungsverwaltung aufzulösen und die neue Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH zu gründen. Die SWG übernahm einen Gesamtbestand von ca. 12.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Obwohl zahlreiche Gebäude an die Alteigentümer zurück übertragen und über 1.000 Wohnungen gemäß dem Altschuldenhilfegesetz bis 1997 verkauft wurden, gehört die SWG mit derzeit ca. 4.000 Wohnungen weiterhin zu den größeren kommunalen Wohnungsunternehmen im Freistaat Thüringen.
Seit 1991 sanierte die SWG bereits 92 Prozent ihres umfangreichen Wohnungsbestands. Schon 1992 wurde begonnen, von Stadtgas auf Erdgas umzustellen und alte Kohleheizungen durch moderne Heizungsanlagen zu ersetzen. Dadurch konnte die Umwelt spürbar entlastet und die Wohnqualität erheblich verbessert werden. Die ersten kompletten Sanierungen wurden 1993 in der Stedtfelder Straße begonnen. Später (1999) wurden hier auch das Wohnumfeld verbessert, Spielplätze und Ruhezonen geschaffen und Parkplätze angelegt.
Im Jahre 1998 führte die SWG ein gewaltiges Sanierungsprogramm durch. In nur zwölf Monaten wurden 1.206 Wohnungen instand gesetzt und modernisiert. Das erforderte eine intensive Vorbereitung und einen enormen finanziellen Aufwand. Fast 60 Mio. DM musste die SWG aufbringen, um diesen Kraftakt zu bewältigen.
Weitere interessante Sanierungsmaßnahmen fanden 1999 in der Kasseler Straße und der Tiefenbacher Allee statt.
Die Gebäude in der Kasseler Straße gehörten zu ehemaligen Wehrmachtskasernen. Sie waren einst miteinander verbunden und nach dem letzten Weltkrieg auseinander gesprengt worden, um 72 Wohnungen zu erhalten. Durch die Folgen der Sprengungen war der Sanierungsaufwand vorher nicht bestimmbar. Da die sanierten Gebäude am nordwestlichen Ortseingang liegen, wurde gleichzeitig der erste Eindruck, den Besucher von Eisenach erhalten, erheblich aufgewertet.
Die Wohnhäuser in der Tiefenbacher Allee wurden um 1920 als städtische Kleinwohnungen errichtet. Sie gehören zu einem damals typischen Gebäudeensemble, dessen Sanierung 1999 weitestgehend abgeschlossen wurde.
Zu den großen Sanierungsprogrammen kamen viele Einzeobjekte, die unter der Federführung der SWG saniert bzw. neu gebaut wurden. Da wären das ehemalige Hotel "Rautenkranz", in welchem sich heute Teile der Stadtverwaltung Eisenach befinden, die Berufsakademie Am Wartenberg 2 (1999) und ihr Erweiterungsbau (2009), die Bebauung der "Tannhäuserlücke" (2007) und der Neubau des "Schmelzerhofes" (2008). Dazu zählt ebenfalls das Verwaltungsgebäude der Städtischen Wohnungsgesellschaft mbH am Jakobsplan, das "Bechtholsheimsche Palais". Hier wurden 1997 unter anderem die Fassade und die Innenbereiche liebevoll rekonstruiert. Das Innenleben des Gebäudes bestimmen zahlreiche historische Details wie Rundbögen, Verzierungen und Türen.
Waren zuvor nur einzelne Altbauten abgerissen worden, begann ab 2005 die Umsetzung des Stadtentwicklungskonzepts. Allein im Nordviertel verschwanden seit 2005 Plattenbau-Wohngebäude der SWG mit über 700 Wohnungen. Wiesen und Bäume traten an deren Stelle und prägen heute das neue Gesicht des Wohnquartiers mit.
Die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen unterstreichen das ständige Bemühen unseres Wohnungsunternehmens, den Eisenacher Bürgern attraktiven und zugleich preiswerten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Zweifelsohne übernimmt die SWG dabei soziale Verantwortung. Dazu gehören eine optimale Mieterbetreuung sowie eine effektive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der einheimischen Wirtschaft. Durch die Auftragsvergabe an ansässige Unternehmen hilft die SWG, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen bzw. zu erhalten.
Das Wohn- und Geschäftshaus Am Karlsplatz 2-4 ist das Ergebnis eines Architektur-Wettbewerbs um das Konzept zur Bebauung der sogenannten "Tannhäuserlücke".
Der Schmelzerhof in der Schmelzerstraße 16-18 bietet 25 Wohnungen in der Innenstadt, die barrierefrei beziehungsweise rollstuhlgerecht ausgeführt sind. Blick in den Hof.
Das Hauptgebäude der Berufsakademie wurde durch die SWG in den Jahren ab 1998 sukzessive saniert. Der Erweiterungsbau und die Außenanlagen wurden schließlich im Jahr 2009 errichtet. Der Neubau ermöglichte den passgenauen Zuschnitt des Gebäudes entsprechend seiner späteren Nutzung. Der Bau beherbergt heute unter anderem Labore, einen großen Hörsaal und die Mensa. Seit ihrer Gründung 1998 bereichert die Berufsakademie die Fach-und Hochschullandschaft in Thüringen und insbesondere die Stadt Eisenach.
Die Berufsakademie nutzt das Gebäude der ehemaligen Schule am Wartenberg. Sie bietet auf die in Eisenach ansässige Wirtschaft zugeschnittene Studiengänge und bildet eine wichtige Institution der Bildung in Eisenach.
Der Erneuerungsbau einschließlich Außenanlagen und Parkplatzflächen wurde 2009 errichtet. In dem Neubau sind Labore, ein Hörsaal und die Mensa untergebracht.
Die "Bunten Gärten am Moseberg" sind ein Angebot an alle Eisenacher und Eisenacherinnen unabhängig von Alter, Herkunft und Religion. Ziel ist die gemeinschaftliche Arbeit in den Gärten und darüber hinaus die Förderung des Austauschs zwischen den Kulturen, Religionen und Generationen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das durch die Kooperation der Diako Westthüringen gem. GmbH mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH entstanden ist. Neben vielen anderen Unterstützern förderte auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dieses Projekt.
Die "Bunten Gärten am Moseberg" sind ein gemeinschaftliches interkulturelles Projekt zu Förderung des Zusammenlebens von Kulturen, Religionen und Generationen.
Die Städtische Wohnungsgesellschaft unterhält in Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Eisenach e. V. den Hörseltreff in der Stedtfelder Straße 31. Hier können die Bewohner des Wohngebiets verschiedene Angebote zur Freizeitgestaltung wahrnehmen. Die Trägerschaft des Kindertreffs Am Gebräun 1d teilt sich die SWG mit der Stadt Eisenach. In der Stregdaer Allee wird zudem ein Mietertreff betrieben.
In Kooperation mit dem ThSV Eisenach wurde in einem Gebäude der SWG ein Wohnheim für Jugendsportler errichtet. Das entstandene Wohnheim, in dem bis zu 25 männliche Jugendliche im den Altersstufen zwischen dem 13. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr untergebracht werden können, wird durch den ThSV Eisenach betrieben. Außerdem ist die Städtische Wohnungsgesellschaft als Sponsor im regionalen Umfeld mit dem Schwerpunkt "Förderung der Jugendarbeit" tätig.
Die SWG ist heute ein modernes Unternehmen der Wohnungswirtschaft, welches seinen Mietern eine gute Wohnqualität und einen kompetenten Service zu fairen Preisen bietet.
Sie verfügt über Bestände in allen Eisenacher Wohngebieten, in allen Größen und allen Qualitäts- und Preisstufen.
Trotz aller wirtschaftlichen Erfordernisse der zukünftigen Unternehmensgestaltung wird die SWG auch ihrer sozialen Verantwortung als größter Wohnungsanbieter im Raum Eisenach gerecht.
Informationen zur Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat finden Sie im Impressum.